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St. Johannisstift feiert mit neuen tunesischen Pflegekräften

Sechs neue Kolleg*innen in das Ev. Krankenhaus integriert

Freuen sich auf die gemeinsame Zukunft im St. Johannisstift (von links): Nour Salhi, Hafedh Ramdhane (MCP), Fatma Cherif, Kerstin Röttges, Fatma Hechmi, Jean-Christopher Schwenn (MCP), Mouyaed Mrad, Hanane Ouartani und Sebastian Schröder
04. Mai 2023, Ev. Krankenhaus St. Johannisstift

St. Johannisstift feiert mit neuen tunesischen Pflegekräften

Sechs neue Kolleg*innen in das Ev. Krankenhaus integriert

Sechs tunesische Pflegekräfte haben am Ev. Krankenhaus St. Johannisstift ihre
Prüfung und Anerkennung für die Arbeit als Pflegefachkraft in Deutschland erfolgreich
absolviert. Im Rahmen eines kleinen Festakts gratulierten Pflegedirektor Sebastian Schröder, Kerstin Röttges als stv. Pflegedirektorin und Personalleiterin Nadine Redecker, sowie die Bereichsleitungen und die Mentoren der zu betreuenden Pflegekräfte und die Ansprechpartner von Medical Connecting People (MCP) sowie zahlreiche Kolleg*innen zu den bestandenen Prüfungen.


Fast ein Jahr hat es ab der Ankunft der vier Frauen und zwei Männer in Paderborn gedauert, bis sie den heutigen wichtigen Meilenstein erreicht hatten, um dauerhaft als Pflegefachkraft in Deutschland arbeiten zu können. Noch ein ganzes Jahr davor hat es im St. Johannisstift gebraucht, um die Eingliederung der Tunesier*innen so vorzubereiten, dass dieser erste Versuch für alle zur Erfolgsgeschichte werden konnte. Eine Arbeitsgruppe aus Pflegedirektion, Bereichsleitungen, Vorstand, Geschäftsführung, Bildungscampus und Personalabteilung hatte im St. Johannisstift ein Konzept erarbeitet und dieses zusammen mit der Agentur Medical Connecting People umgesetzt.


„Unser übergeordnetes Ziel war und ist die Integration der Menschen auf allen Ebenen“, erklärt Kerstin Röttges den Ansatz des Konzeptes. „Das heißt, sozial, kulturell und fachspezifisch, denn nur so kann die Integration ausländischer Fachkräfte unserer Meinung nach nachhaltig und für alle zufriedenstellend funktionieren.“ Bedeutet aber auch: Maximaler zusätzlicher Zeitaufwand. „Die Arbeit, die wir hier in u.a. in ein Mentoringprogramm, spezielle Dienstplangestaltung, Einarbeitungskonzepte, Willkommensveranstaltungen, zwei Mal wöchentlichen Deutschunterricht und vieles mehr investiert haben, hat sich absolut gelohnt.“ Das finden auch die nun anerkannten Pflegefachkräfte. So berichtet z.B. Nour Salhi in einer frei gehaltenen Rede im Rahmen der kleinen Examensfeier: „Von Anfang an wurden wir begleitet und unterstützt. Bei Fragen, Problemen und insbesondere bei allen Themen rund um die Integration.“ Besonders bedankt hat er sich bei seiner Mentorin, die ihn weit über das
berufliche Verhältnis hinaus unterstützt und gefördert hat und für ihn eine „Ersatzmama“ geworden ist.

Besonders der Deutschunterricht durch die externe Deutschlehrerin Dorothea Beverungen sei ein großer Gewinn für die neuen Kolleg*innen: Neben den vier Wochenstunden Sprachunterricht habe die Lehrerin auch im „echten Leben“, z.B. bei Einkäufen, Restaurantbesuchen und Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs unterstützt. Denn genau hier lägen u.a. auch die Herausforderungen, Menschen aus dem Ausland zu integrieren und ihnen gleichzeitig soziale und gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen, berichtet Kerstin Röttges.„Frau Beverungen ist für unsere Schützlinge eine enge Vertraute und Unterstützerin geworden.“


Darüber hinaus hätten die langen Bearbeitungszeiten der tunesischen Behörden, das Finden bezahlbaren Wohnraums in Paderborn und das Verständnis für behördliche Abläufe in Deutschland einen langen Atem auf allen Seiten erfordert.


„Insgesamt war das eine sehr zeit- und arbeitsintensive Vorbereitung, Betreuung und Begleitung des Projektes und jedes einzelnen Menschens“, resümiert Sebastian Schröder und dankt an der Stelle den Teams auf den Stationen und auch der Personalabteilung für die Unterstützung, ohne die das Vorhaben nicht hätte gelingen können. „Wir freuen uns jetzt wirklich sehr über sechs großartige neue Kolleginnen und Kollegen, die wir für unser Haus gewonnen haben. Sie versorgen unserer Patientinnen und Patienten professionell und zugewandt und bereichern unseres Teams.“